Workshops
Bevorstehende Kurse mit
Julia Fröhlich
Vita
Ausschnitt aus den Künstlerportrait erschienen in der Rubrik "Handwerk" in der Zeitschrift Landidee"
Julia Fröhlich hat eigentlich Kommunikationsdesign studiert; erst für ihre Abschlussarbeit ist sie mit der Gestaltung aus Papier in Berührung gekommen. „Eine Freundin hat gemeint, ich könnte doch ein Buch mit Pop-up- Bildern machen“, erzählt die Wahl-Rosenheimerin.
Bilder und einzelne Hintergründe werden dabei so übereinander angeordnet, dass eine Szene in 3-D- Optik entsteht. Außerdem werden die einzelnen Bilder mit einem Papiermechanismus ausgestattet, der beim Umblättern ausgelöst wird, sodass die Szenen und Figuren plastisch aus der Ebene heraustreten: Julia kann zum Beispiel einen Kolibri aus Papier an einer Blüte naschen lassen – allein indem sie die beiden Buchdeckel leicht aufeinander zu- oder voneinander wegbewegt.
„Dafür gibt es kein Studium“, meint Julia Fröhlich, „das habe ich mir alles mehr oder weniger selbst beigebracht.“ Bei einer internationalen Kinderbuchmesse hat sie einen britischen Verlag kennengelernt und durfte bei ihm in London arbeiten: „Für den englisch- sprachigen Raum werden viel mehr Pop-up-Bücher hergestellt. Da ist der Markt größer“, erklärt sie. In Deutschland gibt es einfach zu wenig Nachfrage, und für Einzelanfertigungen oder kleinere Auflagen ist die Produktion zu aufwendig und damit zu teuer. Hat sie einen Auftrag bekommen, macht sie sich erst einmal Skizzen mit Bleistift auf Papier: zum Beispiel die Umrisse von Rentieren, fantasievollen Karussellen oder auch Szenen aus bekannten Märchen wie Rotkäppchen und der böse Wolf. Die Skizzen digitalisiert sie am Computer und fertigt daraus sogenannte Weiß-Dummys. „Das sind die einzelnen Bilder der Szene, auf dickem weißem Papier ausgedruckt, ausgeschnitten und so übereinander gefaltet und geklebt, dass sie sich auch wieder flach zusammenklappen lassen.“ Das Ganze kommt dann zum Illustrator, der die einzelnen Bilder koloriert. „Das geht manchmal ganz schön lange hin und her, bis alles zusammenpasst“, erzählt Julia Fröhlich.
Ist sie gerade nicht damit beschäftigt, Pop-up-Bücher zu gestalten, arbeitet sie als Grafikerin oder entwirft besondere Weihnachts- oder Jubiläumskarten für Firmen und Unternehmen. Außerdem ist sie gerade dabei, sich als Papierkünstlerin einen Namen zu machen.
„Wobei ich bei dem Wort Kunst immer etwas zusammenfahre. Kunst ist für mich so etwas Verträumtes, Romantisches“, sagt sie und lacht. Aber nichts anderes ist es, was die gebürtige Münchnerin macht: Aus vielen kleinen, exakt aufeinander abgestimmten Papierstücken setzt sie Tiere, wie zum Beispiel Paradiesvögel mit ausladenden Schwänzen, zusammen. Diesen schmücken dann ihren Teil eines großzügigen Gemeinschaftsateliers und flattern von Balken zu Balken."